Thomas

Eine schwere persönliche Krise hat mich 2017 dazu gebracht, mich damit auseinanderzusetzen, wo ich eigentlich in meinem Leben stehe und was mir wirklich wichtig ist in meiner zweiten Lebenshälfte. Zuvor hatte ich vieles erreicht, von dem ich früher nur träumen konnte: eine steile berufliche Karriere, eine glückliche Beziehung und Familie, enorme körperliche Leistungsfähigkeit, rasantes persönliches Wachstum, und damit verbunden einen hohen gesellschaftlichen Status, Einfluss, Wohlstand, soziale Anerkennung, Macht. Aber ich lernte auch die Kehrseite dieser Medaille kennen: Stress, Zeitknappheit, Rastlosigkeit, Zwänge, Angst, Oberflächlichkeit, Aggression, uvm.

Ich spürte im Laufe der Zeit dabei immer mehr, wie viel von meiner Persönlichkeit mittlerweile großteils Fassade geworden war. Wie ich mich immer mehr anpasste, um das Spiel von Macht, Wohlstand und Anerkennung weiterzuspielen, ohne mich dabei noch selbst zu spüren oder mich mit den gesetzten Zielen identifizieren zu können. Manche mir nahe stehende Menschen haben mich auch direkt darauf angesprochen – ich habe lange Zeit mit Ablehnung und teilweise sogar Wut darauf reagiert und manchen Freund/manche Freundin dadurch tief verletzt.

Als Vorstand auf einem Höhepunkt meiner beruflichen Karriere angekommen, wurde mir aber immer klarer, dass ich dieses Modell nicht mehr lange durchalten kann und will. Zu groß wurde der Spagat zwischen dem, was wirklich in mir vorging und dem, was ich nach außen darstellen wollte und musste. Ich habe dann sehr kurzfristig die Entscheidung getroffen, meinen Beruf an den Nagel zu hängen, um mich auf die Suche nach mir selbst zu machen!

Ich hatte seit 2010 immer wieder Seminare zur persönlichen und körperlichen Weiterentwicklung besucht, meist mit dem Ziel meine Leistungsfähigkeit zu steigern, neue nutzbringende Fähigkeiten zu erlernen, Stress abzubauen oder meine Beziehungen zu kitten. So lernte ich viele „Techniken“ und „Methoden“ kennen: Zen-Sesshins, Zwiegespräche, Perfect Body-Workouts, NLP, Anthony Robbins Power Prinzipien, Kontemplationen, Power Selling, Yoga, Holotropes Atmen, EMS Trainings, Heldenreisen, gewaltfreie Kommunikation, uvm.

Doch irgendwie hatte ich dabei häufig das Gefühl, dass ich im Außen eine Lösung suche, obwohl ich wusste, dass die Antworten nur in mir selbst zu finden sind.

So kam ich im Sommer 2019 nach Thailand, um mich mehrere Wochen fokussiert mit der Auflösung meines gefühlt gordischen Knotens zu beschäftigen. Neben viel Yoga und Zeit für mich, nahm ich dabei auch eher zufällig am Innerwalk auf Koh Phangan teil – eine Erfahrung, die mich zutiefst und nachhaltig verändert hat. Während dieser 4 Tage konnte ich meine Muster und Eigenschaften glasklar erkennen, meine Eigenschaften (gute wie schlechte) annehmen, Zwänge und Blockaden lösen und dabei eine sehr befreiende neue Verbindung mit mir und meiner Umwelt erleben.

Plötzlich hatte ich das Gefühl, eins zu sein – eins mit mir, meinen Eigenschaften, meiner Historie, meinem Zustand, meiner Umwelt, meinem Körper und meiner Persönlichkeit. Ab da konnte ich spüren, was es heißt, im Augenblick zu leben, den Moment zu genießen und ganz da zu sein – ein Gefühl, das ich lange gesucht hatte und das mich mit sehr viel Dankbarkeit erfüllt.

Aufgrund der unglaublichen Erfahrungen und Erlebnisse habe ich zwischenzeitlich mehrfach am Innerwalk teilgenommen, zuletzt auch als Facilitator.

Nach vielen Gesprächen und intensivem Austausch mit Phra Olarn und dem Innerwalk Thailand Team wurde so schließlich die Idee geboren, die Innerwalk Erfahrung möglichst vielen Menschen auch in Deutschland zu ermöglichen.

Eine Idee, die ich aufgrund meiner eigenen Erfahrung mit anderen Begeisterten mit Leidenschaft aufgenommen habe – sozusagen die Geburtsstunde des Innerwalk e.V. Deutschland.